Geburtsbericht von
Anjulie & Valentino
Hallo meine Liebe Sarah.
Hier mein Geburtsbericht.
Am 19.08. hatten wir wieder CTG bei unserer Ärztin. Dieses mal war das CTG nicht so beruhigend als sonst.
Linos Herztöne waren unter der norm und sehr langsam. Wir beschlossen ruhig zu bleiben und das Wochenende abzuwarten. Unsere Ärztin meinte, da er immer so ein ruhiger war und auch immer geschlafen hat beim Ultraschall , sollen wir uns keine Sorgen machen, er war vl im Tiefschlaf. Aber wir sollen am Montag den 22.08 nochmals zur Kontrolle kommen.
Die Herztöne hatten sich immer noch nicht gebessert, sondern blieben immer noch unter 100. Daraufhin meinte unsere Ärztin das es ihr nicht wohl wäre über so einen Zeitraum und sie im Spital anruft, das wir am Abend zur Einleitung kommen.
Für mich absolut in Ordnung, hauptsache dem kleinen Mann geht es gut und wir gehen kein Risiko ein. Im Kurs lernten wir jede Wendung positiv zu sehen und alles so anzunehmen wie es kommt.
Wir sollten Abends um 17 Uhr dort sein zum Gespräch. Zuhause haben wir alles zusammengepackt und uns gefreut das unser Goldschatz bald bei uns sein würde.
In Bülach angekommen wurden wir so herzlich empfangen! Eine wundervolle Hebamme hat uns betreut und uns über alles aufgeklärt. Eigentlich wollte ich keine Einleitung, aber sie meinte bei längerer Zeit schwachen Herztönen wäre dies der absolut beste und auch medizinische notwendige Weg.
Meine erste Geburt wurde auch eingeleitet, deswegen wusste ich in etwa wie mein Körper reagiert und habe meine Hebamme darauf aufmerksam gemacht . Sie meinte der beste Weg wäre eine Art Tampon welchen man legt und man bei Gelegenheit wieder herausziehen kann.
Wir fühlten uns mit dieser Methode am wohlsten und vertrauten auf das Medizinische Personal. Wir wurden in das Geburtszimmer gebracht, welches total gemütlich und schön eingerichtet war.
Gegen ca 19:30 Uhu wurde mir der Propess Prostagladin Tampon gelegt. Mein Freund und ich konnten noch zusammen Abendessen und spielten eine Runde Uno. Stimmung war ausgeglichen und wir warteten ab bis ich die ersten Wellen bekam.
Diese haben ca 3 Stunden auf sich warten lassen. Die Hebamme kam und meinte : Herr….wir würden sie jetzt nach Hause schicken und sie kontaktieren wenn ihre Freundin die ersten Wellen bekommt, denn so eine Einleitung kann durchaus Tage dauern.
Gesagt getan. Ich stand auf wollte ihn verabschieden und dachte mir: oh oh, du gehts nirgends hin :) meine erste Welle kam
und das schon um 22:30 Uhr. Mein Freund durfte natürlich bleiben, das CTG hat allerdings keine Wellen aufgezeichnet und die Herztöne waren immer noch niedrig.
Und zack die nächste Welle. Kaum 30 Sekunden dazwischen.
Okay dachte ich mir, das kennst du: aber du weisst was du gelernt hast und wie du damit umgehen musst. Augen zu, atmen und dich dran erinnern was du alles in der Vorbereitung gelernt und verinnerlicht hast. Nach ca 1 Stunde ohne Wellenpause liess mir die Hebamme die Wanne ein. Mein Freund hat die Playlist mit den Songs abgespielt mit welchen ich immer meine Trance Erfahrung gemacht habe. In der Wanne war es toll, ich konnte den Wellensturm gut aushalten. Atmen, auf deinen Körper hören und Lino sagen er macht das super, er ist bald bei uns!
Leider konnten die Herztöne in der Wanne nicht abgehört werden, weswegen die Hebamme mich bat als Vorsichtsmaßnahme wieder aus der Wanne zu kommen.
Mir war es dann eh zu warm. Das passte. Nach ner weiteren Stunde Wellensturm welcher dann für mich körperlich nicht mehr auszuhalten war, bat ich um Schmerzmittel.
Mein Freund meinte, Schatz brauchst du das wirklich? Du bist seit 3 Stunden so ruhig, ich hab kein Wort oder Schrei gehört das dir es weh tut. Demfall war ich so bei mir und so vertieft, das ich mein Umfeld kaum wahr genommen hatte. Trotzdem wusste ich ER war da und wich keinen Meter von mir . Massierte mir den Rücken, bat mir Trinken an… einfach der beste Geburtsbegleiter.
Ich wusste durch den Kurs, vertau auf deinen Körper. Du warst schon mal in dieser Situation. Diesmal machst du es besser!
Dank der Atmung die mich runter brachte und mit der ich mich ablenken konnte, waren die Wellenstürme leichter zu ertragen. Trotzdem wusste ich es waren Schmerzen die jetzt nicht mehr auszuhalten waren.
Für eine PDA und Wellenteopf zu spät. MUMU 8 cm offen .
Ich bat um etwas anderes.
Ich bekam eine Spritze in den Muskel zwischen Oberschenken und Hüfte:
Zack, genau in diesem Moment platzte die Fruchtblase und die Presswellen haben begonnen.
Nun wusste ich das unser schatz gleich da ist :)
Zu den Presswellen muss man nicht viel erzählen, die sind halt wie sie sind. Von dieser inneren Ruhe war nichts mehr vorhanden.
Aber 15 min später um 02:35 Uhr und ohne Geburtsverletzungen war unser Goldschatz endlich da.
Kerngesund und sofort bei Mama an der Brust zum trinken.
Als ich untersucht wurde hat meine Freund mit der Hebamme unseren Lino untersucht und frisch gemacht.
Wow was für ein krasser emotionaler Moment!
Fazit von meiner Geburt:
Aus medizinisch notwendigen Gründen kam es zur Einleitung und für mich absolut in Ordung und vertretbar.
Dank dem Kurs bei meiner lieben Sarah, hab ich auf meinen Körper vertraut, gewusst welche Stärke ich habe und die Methodik der Atmung und Ruhe angewendet, welche die Geburt unter diesen Umständen für mich erträglich gemacht hat.
Insgesamt eine schnelle und intensive Geburt. Mein Körper scheint auf die Einleitungsmedikamente sehr stark zu reagieren. Aber wir haben das beste daraus gemacht :)
Das ganze Personal und natürlich auch mein Schatz waren mir eine wahnsinnige grosse Stütze.
Valentino hat allen erzählt wie ruhig und wie toll ich das gemeistert habe! Er war unfassbar stolz auf mich!